Rauch trifft auf tropische Früchte

Es gibt vier Destillerien, bei denen ich nahezu immer blind zugreifen würde. Da ist einmal Ardberg, im Süden der schottischen Insel Islay gelegen. Dann Laphroaig, nahe des Islay-Hafens Ellen gelegen, auch im südlichen Teil der Insel. Direkter östlicher Nachbar von Laphroaig ist Lagavulin. In einer nördlicher gelegenen Bucht, gegenüber den drei genannten Destillerien, ist Bowmore zu finden. Und natürlich ist diese Präferenz kein Zufall, kommen doch von Islay besonders rauchige Whiskysorten, deren Geschmack ich persönlich sehr schätze.

Jetzt durfte ich mich glücklich schätzen, denn mir wurde der achtzehnjährige Bowmore geschenkt. In dem Kernsortiment ist er folglich der älteste Whisky. Schon beim Auspacken gefiel mir die wunderbare Farbe des Whiskys. Flasche auf, um gleich einmal daran zu riechen.

Ungewohnt, aber nicht unangenehm. Schaut man bei Bowmore in die Beschreibung, wird der Duft mit „cremigem Karamellbonbon mit Noten von reifem Obst und Rauch“ beschrieben. Geschmacklich ist ein komplexer Whisky mit „schön weichen Noten von Früchten und (Bitter-)Schokolade mit leichter Rauchigkeit“ zu erwarten. Was soll ich sagen? Weder Duft noch Geschmack hätte ich so beschrieben … Vor allem fand ich diesen Whisky nicht gerade arm an Rauch.

Dann viel mir ein, was mir ein guter Freund in Bezug auf seine Probier- und Trinkgewohnheiten erzählte. Mittlerweile gibt er immer etwas gutes Wasser zu seinen Whiskys hinzu. Ich will hier jetzt gar keine Grundsatzdiskussion lostreten, nur diesen Bowmore ein wenig mit Wasser zu „strecken“ war der Schlüssel zu mehr Genuss. Viel mehr Genuss.

Ich bin bei Weitem kein Whiskykenner und ich muss mich an neue Sorten immer wieder herantasten. In diesem Fall schmecke ich immer mehr heraus und erfreu mich einfach an diesem tollen Scotch.